Installationen
Kesselwelten
Was schon von außen wie ein ungewöhnliches Environment wirkt, nämlich 12 schöne alte Wasserkessel auf blutroten Hockern im Ambiente des Landgestüts der Jahrhundertwende, beinhaltet ebenso phantastische Szenerien. In jedem der Kessel befindet sich eine eigene Welt: Das Ei auf rostigen Nägeln, Bananenkisten auf grünem Moos, mechanische Innereien alter Wecker, ein Kreuz aus Stacheldraht auf Daunenfedern, schwarze Eierbriketts in süßer, weißer Sahne, der Inhalt einer Damenhandtasche… Die Besucher werden zu Einblicken in geheimnisvolle Tiefen animiert. Mit ausliegenden Taschenlampen haben sie die Möglichkeit diese unbekannten Welten zu beleuchten, einzutauchen in die Kesselwelten Harry Beiersdorfs. Seine Liebe zu Surrealismus und Dada, dem Manierismus spiegelt sich im Umgang mit dem Unwirklichen, dem Traumhaften wieder - jedoch zeigt er gleichzeitig seinen eigenwilligen spielerischen und (selbst)-ironischen Umgang mit Gegenständen und Dimensionen.
Der aus einem Kessel strömende, betörende Rosenduft, undefinierbare Geräusche aus der technischen Welt sorgen dafür, dass die Besucher mit zumindest 3 Sinnen in die kleine Weltreise eingebunden werden können. „Ein Studium visuell gestalteter Künste ist für den Besuch dieser Ausstellung nicht von Nöten“ so Beiersdorf „vielleicht animiert sie einfach dazu, ein munteres Liedchen zu pfeifen oder den Furz eines Pferdes mit anderen Ohren zu hören…Kunst kann auch Spaß machen – wunderherrlich hätte Karl Valentin gesagt!“