Installationen

DER KUNST-DEFINATOR

Mobile Zwischenwelten auf dem Landgestüt Traventhal

Der „Kunst-Definator“ wird auf einem goldfarbenen Eisen-Plateau mit großen gelben Rädern bewegt. Die mystisch wirkende, monumentale Skulptur besteht aus einem 200 Jahre alten Eichenbalken, der mit einer eisernen Klappe versehen ist. Durch das Anheben der Klappe werden verschiedene Begriffe definiert, dem Betrachter vorerst die Beiersdorfsche Definition des Ursprungs des Begriffes K.U.N.S.T.

Ein Totem in Form eines Longhorn Stierschädels dominiert das mobile Werk. Die LUST als intensive, angenehme Weise des Erlebens, wird als Begriff in goldenen Zeichen des alten irischen Schriftsystem Ogham auf der Rückseite der Skulptur abgebildet. Die 3 Primärfarben rot, gelb, blau stehen als eigenständiges Signal für das sinnliche Empfinden von Farbschwingungen (nach Prof. Nils Finsen). Mag der Ursprung der Kunst vor gut 35.000 Jahren in einem 7,5 Gramm leichten Mammut aus Elfenbein -Fundort Schwäbische Alp liegen- oder in den etwa zeitgleichen Höhlenmalereien der Chauvet-Grotte im Südosten Frankreichs...die Frage nach der Herkunft des Begriffes und die Suche nach seiner Definition erregt seither weltweit die Gemüter. Lessing, Herder, Goethe und Schiller prägten gängige Begriffe in ihren ästhetischen Schriften. Unzählige Bücher versuchen den Begriff zu erklären. Sah Sigmund Freud in der Kunst eine Möglichkeit, „den Trieb der Libido auf nicht-sexuelle Weise zu sublimieren", sagt Nietzsche: Die Kunst ist der Wahrheit nicht verpflichtet, auch nicht der Ethik. Kunst ist ein unzuverlässiger Ratgeber. Picassos Antwort auf diese Frage: Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten.

Jeder möchte die Kunst verstehen. Selbst wenn es sinnlos scheint, die Frage „Was ist Kunst?“ endgültig zu klären, macht es doch sinnliches Vergnügen, sich mit immer neuen Fragen dieses Themas zu beschäftigen. Auch dieses ist an sich wohl eine Kunst... Harry Beiersdorf gibt mit seinem „Kunst-Definator“ eine Antwort, die genau das erreicht.